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Josip Tončić-Sorinj (* 16. November 1847 in Rab, † 17. Juli 1931 in Split) war ein kroatischer Journalist, Politiker und stellvertretender Statthalter von Dalmatien.
Josip Tončić entstammte einer Handwerks- und Bauernfamilie aus der Insel Rab. Trotz der bescheidenen Herkunft konnte Josip Toncic studieren und wandte sich schon in sehr jungen Jahren der Politik zu. Das damalige Dalmatien war geprägt von den Auseinandersetzungen zwischen den nationalkroatischen Narodnjaki und den Autonomaši, die für die Beibehaltung der dalmatinischen Eigenart unter Wahrung der italienischen Sprache eintraten. Josip Toncic war ein überzeugter Narodnjaki und trat als solcher für die Vereinigung von Dalmatien mit Kroatien und Slawonien ein und publizierte auch Artikel in der in Zadar erscheinenden Zeitschrift ll Nazionale für die kroatische Wiedergeburtsbewegung.[1] Im Jahre 1869 wurde er dafür verhaftet und verurteilt. Es kam gegen ihn und den Herausgeber zu dem berühmten Processo del Nazionale. [2]
Nach einigen weiteren Stationen als Sekretär des serbischen Ministerpräsidenten Jovan Ristic und Chefredakteur des "Zemljak" trat Toncic in den Verwaltungsdienst ein. 1906 bis 1911 war er stellvertretender Statthalter von Dalmatien. Statthalter war der aus Korcula stammende Nardelli, der in den letzten drei Jahren sein Amt aus gesundheitlichen Gründen nicht ausüben konnte. De facto übte also Josip dieses Amt aus, er hatte alle Agenden des Statthalters inne.[3]
1911 wurde er mit dem Prädikat Edler von Sorinj in den Adelsstand erhoben. 1918 verkündete er gemeinsam mit den dalmatinischen Politikern Edo Bulat und Juraj Bianchini die Vereinigung Dalmatiens mit Kroatien, in dessen Hauptstadt Zagreb sich damals eine Regierung der Kroaten, Slawonen und Serben formte, die allerdings später von den Entwicklungen aus Belgrad überrollt wurde.
Josip Tončić-Sorinj war der Großvater des späteren österreichischen Außenministers Lujo Tončić-Sorinj, der Anfang der 1990er Jahre schließlich eine aktive und entscheidende Rolle bei der Unabhängigkeitserklärung Kroatiens inne hatte.
- ^ Toncic-Sorinj, Lujo: Erfüllte Träume; Kroatien, Österreich, Europa; Wien 1982, S. 23 ff
- ^ Aus: Das Vaterland, Zeitung für die österreichische Monarchie; Nr. 166, 17. Juni 1867, Seite 3, Kolumne 2: Zara, 11. Juni...
- ^ Pav, Wolfgang: „Niko Nardelli – Österreichs Statthalter in Dalmatien 1906-1911.“ Wien 2010